Auftaktveranstaltung in Düsseldorf mit Impulsvortrag und Diskussion
Klein und fein war der Rahmen der exquisiten Veranstaltung im Satellite Office in Düsseldorf. Das 25-jährige Jubiläum von Satellite Office in diesem Jahr muss schließlich gefeiert werden. Wie wertvolle Perlen werden sich viele kleine Geburtstagsevents in diesem Jahr aneinanderreihen. Alles dreht sich dabei um die fünf Sinne: Hören, Fühlen, Schmecken, Riechen und Sehen. Angelehnt ist die Idee an die pureSilent©-Philosophie, welche die fünf Sinne in der Innenarchitektur von Arbeitsplätzen und Konferenzräumen ins Zentrum stellt. Anita Gödiker hat dieses Konzept 2018 entwickelt. Die pureSilent©-Philosphie wurde mittlerweile mit mehreren Architekturpreisen ausgezeichnet.
Gestern stand der „Hörsinn“ im Fokus. So lauschten dreißig geladenen Gäste gebannt einem Impulsvortrag von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Kein Wunder, denn Carsten Mumm sprach über ein äußerst aktuelles, sehr berührendes Thema: Die Eskalation des Ukraine-Konflikts, die Lieferketten und Absatzkanäle zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit stocken lässt. Parallel explodieren ohnehin schon erhöhte Rohstoff- und Energiepreise. Möglicherweise drohen im Herbst bei energieintensiven Branchen sogar Rationierungen, zum Beispiel beim Strom. Welche Perspektiven hat vor diesem Hintergrund das exportorientierte Erfolgsmodell Deutschlands in den kommenden Jahren?
Carsten Mumm dazu gestern in Düsseldorf: „Durch das Agieren Russlands wird eine schon lange im Gang befindliche, sehr wesentliche Zeitenwende beschleunigt: das Ende der immer weiter fortschreitenden Globalisierung. Schon seit den durch Donald Trump initiierten Handelskonflikten und durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf globale Lieferketten entstand das Bedürfnis nach größerer Unabhängigkeit. Das allgegenwärtige Schlagwort heißt Resilienz. Unternehmen werden künftig nicht mehr ausschließlich auf den Preis beim Einkauf ihrer Vorprodukte achten, sondern Lieferbeziehungen diversifizieren, Lagerhaltung erhöhen oder sogar vor Jahren ins Ausland ausgelagerte Produktion nach Europa zurückholen. Staaten werden Abhängigkeiten bei der Versorgung mit Energie und Rohstoffen verringern und in das Gesundheitswesen, Infrastruktur und Bildung investieren. Zudem bringen weitere Megatrends wie die Dekarbonisierung der Produktion und der Mobilität sowie die Digitalisierung und letztlich auch demografische Entwicklungen massiven Veränderungsdruck und enorme Investitionsnotwendigkeiten mit sich. Die deutsche Volkswirtschaft ist von allen genannten Entwicklungen stark betroffen. Entsprechend werden sich die Gesellschaft, der Staat und die Wirtschaft anpassen müssen. Die Schlüssel liegen unter anderem in mehr Ausbildung, Forschung und Innovation, der Beschleunigung von Planungs- und Antragsverfahren sowie der stärkeren Beteiligung der Menschen am Produktivkapital der Volkswirtschaft.“
Wir bedanken uns bei allen Gästen in Düsseldorf und vor allem bei Carsten Mumm für diesen spannenden Einblick in die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft. Bei der nächsten Veranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum in Frankfurt steht dann das „Schmecken“ im Mittelpunkt. Denn der „Geschmack ist die Liebe zur Schönheit“. Wir halten Sie dazu auf dem Laufenden!
