Büro gesucht: Wird der Ausnahmezustand zum Dauerzustand?
Wichtige Marktentscheider, hochkarätige Referenten und Fachaussteller kamen gestern auf dem Berliner Immobilienkongress zusammen. Ursprünglich sollte die Veranstaltung am 25. März stattfinden – zwei Tage nach dem Lockdown. In der Zwischenzeit wurden die Themen auf die neue Situation angepasst, Redner und Diskutanten wurden mit Spannung erwartet.
In dem Panel mit dem neuen Thema „Büro gesucht: Wird der Ausnahmezustand zum Dauerzustand?“ wurde angeregt über die aktuelle Situation für die Coworking- Branche gesprochen. Gödiker stellte allerdings gleich zu Beginn klar, dass der Überbegriff „Coworking“ die Branche in ihrer Tiefe gar nicht umfasst. Male er gedanklich doch das Bild von Hipstern, Hunden und Hängematten. Das alles sei Satellite Office nicht. Sähe man allerdings nur den wahren Sinn des Wortes, nämlich „zusammen arbeiten“, könne man mit dem Begriff leben, so die Unternehmerin. Ebenso auf dem Podium waren: Benjamin Albrecht, Leiter Projektentwicklung TLG Immobilien AG, Sebastian Blecke, Geschäftsführer GSG Gewerbesiedlungs-Gesellschaft mbH und Eva Weber, Leiterin Vermietung Taurecon Real Estate Consulting GmbH. Die Moderation übernahm David Eckl.
Der Scherbenhaufen nach Corona ist für die Branche nicht so groß wie befürchtet, darüber herrschte Einigkeit auf dem Podium.
„Es ist für mich die dritte heftige Krise in meiner Laufbahn. Sie ist allerdings härter als die Lehman-Pleite und der Millenium-Bug, da sie neben finanziellen Themen eben auch die Gesundheit betrifft. Es geht ums Eingemachte, das macht die Menschen besorgter“ charakterisiert Gödiker die aktuelle Situation. Auf die Frage, wie es sich anfühlt, in der Krise einen neuen Standort zu eröffnen, reagierte Gödiker mit Humor. „Einen Standort?“, fragte sie lachend. Der neue Workspace „Gloria Berlin“ am Kudamm sei der dritte Standort, den Satellite Office in der Corona-Zeit eröffnet, das habe nur keiner bemerkt, schmunzelt Gödiker. Und sie sagt, sie sähe kein Problem, „weil Satellite Office von einer ganz anderen Seite kommt“.
In der Ruhe liegt die Kraft: Der Ansatz von Satellite Office
Schon lange vor Corona hat Satellite Office nicht an produktives Arbeiten eng-an-eng geglaubt. Schon immer waren die Arbeitsplätze in den Workspaces sehr großzügig bemessen. „Zum effizienten Arbeiten braucht man vor allem Platz und Ruhe“ so Gödiker. Daher hat Satellite Office vor zwei Jahren die pureSilent® Line in den Markt gebracht. Ein Raumkonzept, dass Rückzugsorte für tiefste Konzentration, für Deep Working schafft. Mit abgeschirmten Bereichen, geschützten Break-Out-Areas, ausgefeilter Raumakustik, hochwertiger Ausstattung und erstklassigem Service – aber auch mit Flächen, um ins Gespräch zu kommen. „Es muss eben auch menscheln, jeder muss sich wohlfühlen“, sagt Gödiker. “Eng, voll und laut, das ist megaout. Der Trend nach Ruhe und Platz wird durch Corona noch verstärkt“, so die Visionärin. „Den Hype um Arbeiten in der Hängematte mit möglichst vielen Menschen drumherum, habe ich nie verstanden. Denn er war und ist nicht produktiv. Da müssen sich jetzt viele, die auf das ehemals hippe Konzept gesetzt haben, mal ganz warm anziehen“.
Grundstimmung des Panels: Anpacken, Anfangen!
Moderator und Diskutanten waren sich zum Ende der spannenden Diskussionszeit einig, dass man einfach irgendwo wieder anfangen muss. Und um die Frage des Podiumsthema zu beantworten: Ja, der Ausnahmezustand wird zum Normalzustand. Weil sich ständig alles ändert. Mit und ohne Corona. Es ging bei erfolgreichen Geschäftsmodellen immer darum, den Puls der Zeit zu erkennen, Konzepte dafür zu entwickeln und vor allem umzusetzen. Anita Gödiker schloss mit den Worten: „Dass wir das wirtschaftlich in den Griff kriegen, daran habe ich keinen Zweifel. Die Welt dreht sich mit uns, und wir werden dabei eine Rolle spielen.“