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Von London nach München – Annapurna Recruitment Deutschland

07. September 2020

Annapurna Recruitment gründet ersten Standort in Deutschland

„Wir wollen Kandidaten für uns begeistern, bevor sie überhaupt einen Job suchen“ erzählt Ulrich Häusler, Leiter Recruitment für Süddeutschland von der Firma Annapurna. Der Name des über 8000 Meter hohen Berges im Himalaya steht sinnbildlich für das Erklimmen eines hohen Gipfels – wie etwa die Jobsuche oder auch die Besetzung einer wichtigen Arbeitsstelle mit der richtigen Person. „Das ist in den Werten wie Durchhalten, vorbereitet sein und sich durchbeißen durchaus übertragbar“, so Vincent Boeckeler, ebenfalls Leiter Recruitment von Annapurna Deutschland. Annapurna fokussiert sich im Münchner Büro auf Personalvermittlungen im Bereich IT. Und sie gehen ungewöhnliche Wege, weit über die klassischen Tools wie XING oder Stellenausschreibungen hinaus. „Wir setzten auf den Aufbau von persönlichen Netzwerken. Während in London vieles über Zahlen und Ziele läuft, ist der deutsche Markt geprägt von Vertrauen und langfristigen Partnerschaften. Die gilt es aufzubauen, so die Recruitment-Profis. Vieles laufe über Veranstaltungen und Vorträge, durchgeführt über Annapurna’s Veranstaltungsreihe Business Transformation Network (www.thebtn.tv) . Dies sind einerseits Experteninterviews mit viraler Verbreitung sowie Networking-Events in Deutschland und UK zu gefragten Themen in IT, HR und Business Change, bei denen bis zu 70 Menschen der IT-Branche zusammen kämen. „Hier lernen wir uns gegenseitig kennen und legen den Grundstein für eine langfristige, vertrauensvolle Zusammenarbeit“ erzählt Häusler aus der Praxis.

Häusler und Boeckeler wollen es wissen: 2016 kamen sie von London nach München um Annapurna in Süddeutschland aufzubauen. Annapurna hat seinen Hauptsitz in London, wurde 2008 gegründet und hat derzeit 65 Mitarbeiter. Davon 25 im Team Deutschland, das Häusler und Boeckeler seit 2013 mit aufgebaut haben. Als Teil der Annapurna-Geschichte gehen die jungen Manager den klassischen Markt nicht in Anzug und Krawatte an sondern unkonventionell und mit viel Einfühlungsvermögen. „Schließlich geht es um Vertrauen. Keiner will seinen CV am nächsten Tag im Netz sehen“ macht Häusler deutlich. Vier Jahre lang hatte das Duo die schwierige Aufgabe, aus London heraus den deutschen Markt zu bearbeiten. „Wir sind dauernd hin und her geflogen, das war Wahnsinn“ so Boeckeler. In München bauen sie nun das erste Büro von Annapurna in Deutschland auf. Angefangen haben sie mit drei Mitarbeitern, mittlerweile sind sie zu fünft, bis Ende des Jahres soll das Team in München auf acht Mitarbeiter anwachsen. Die anderen zwanzig Mitarbeiter aus dem deutschen Team in London ziehen im Laufe des Jahres nach, ein Großteil wahrscheinlich nach Berlin. Gar nicht einfach, Büroräume zu finden, die Mitwachsen können! „Wir haben uns über zehn verschiedene Büros in München angeschaut bis wir uns entschieden haben“ berichtet Häusler. „Da wir wenig Zeit für den Set-up der Büroinfrastruktur wie Telefon, Sekretariat, Technik etc. haben, sind wir schnell auf ein Business Center gekommen“. Satellite Office sei für sie ideal: die Adresse stimme, es herrsche ein professionelles, prosperierendes Miteinander – auch mit den anderen Kunden. Die Teamassistentinnen machten am Telefon und beim Gästeempfang einen super Job für sie. „Alle sind sehr freundlich und überaus kompetent“ freut sich Häusler. Für das Duo ist die Mischung aus einer hochwertigen Umgebung in guter Lage mit erstklassigem Umgangston und an bester Adresse wichtig für das Image des Unternehmens und für die tägliche Arbeit. Sogar der IT-Mann aus London, der am ersten Tag in München die Laptops eingerichtet und angeschlossen hat, war von Satellite Office begeistert und meinte, es sei „very german“ da alles auf Anhieb funktionierte. 

Stolz sind Häusler und Boeckeler auf die vielen Auszeichnungen, die ihr Unternehmen schon erhalten hat. „Die Verleihung der Awards ist teilweise wie eine Oskar-Verleihung im Bereich Recruitment“ beschreibt Boeckeler begeistert. „Wir haben in vielen Kategorien schon Awards gewonnen. Die jüngste Auszeichnung ist von der Sunday Times“. Dies helfe ihnen dabei, den Bekanntheitsgrad und auch die Glaubwürdigkeit ihres Unternehmens zu steigern. „Selbst beim schwäbischen Mittelstand ist mittlerweile angekommen, dass das Geld für einen Experten bei der Suche und Vermittlung von IT-Profis gut angelegt ist“ schmunzelt Häusler, der selbst aus dieser Region kommt. Dabei übernimmt Annapurna den gesamten Prozess: von der Suche über die Interviews bis zur Auswahl und letztendlichen Vermittlung. „Lebensläufe aus Papier sterben aus. Viel interessanter für die suchenden Firmen sind Videos von den Kandidaten. Hier kann der Lebenslauf erzählt und mit Beispielen angereichert werden oder auch spezifische Fragen vorab beantwortet werden“ berichtet Boeckeler. Das spare den Firmen und den Kandidaten viel Zeit und Reisetätigkeit. Annapurna hätte sogar einen eigenen youtube Channel wo Interviews zu bestimmten Themen geführt würden und IT-Experten sowie suchende Firmen ihren Bekanntheitsgrad in der Branche erhöhen können. 

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist für Häusler und Boeckeler ein großes Thema. Es fehlten in Deutschland entsprechende Studiengänge, die auf IT zugeschnitten seien. Fernab von den klassischen Bereichen wie BWL. Vom Brexit versprechen sie sich eine Wende:„Wir werden in Deutschland davon profitieren, dass es in Großbritannien nach dem Ausstieg aus der europäischen Gemeinschaft unattraktiver wird, dort zu studieren oder zu arbeiten. So werden IT-spezifische Studiengänge, die es derzeit nur in den USA und England gibt, hoffentlich bald in Deutschland angeboten – in englischer Sprache natürlich. Damit würden viele high Potentials nach Deutschland gelockt. Das sei für Deutschland eine riesen Chance, so Annapurna Deutschland. Aber auch die deutschen Firmen müssten umdenken: „Viele denken, wir haben hier einen gut bezahlten, sicheren Job im Schwabenland im Angebot, da reißen sich die IT-Spezialisten drum, berichtet Häusler. Das sei aber so nicht mehr. „Da leisten wir Überzeugungsarbeit. Eher konservative Unternehmen müssen sich öffnen, daran geht kein Weg vorbei“ ergänzt Boeckeler. Und auch die permanente Anwesenheit sei im internationalen Vergleich nicht mehr zeitgemäß. „Die meisten kleinen und mittelständischen Unternehmen wollen, dass die Kandidaten fünf Tage die Woche da sind, kein Homeoffice-Tag haben. Da muss sich gewaltig etwas ändern“ so Häusler. Viele Firmen seien einfach noch nicht flexibel genug. Doch genau hier setzt Annapurna Deutschland an: Vertrauen aufbauen, Überzeugungsarbeit leisten, die richtigen Kandidaten mit den richtigen Unternehmen zu vernetzen. Themen wie die zunehmende Digitalisierung auf Veranstaltungen zu platzieren. High Potentials nach Deutschland locken. Das braucht Zeit. „Die Aufgabe ist super spannend“, sind sich Häusler und Boeckeler einig. Und ihr Erfolg gibt ihnen Recht! 

Vielen Dank für das interessante Gespräch! 


Das Gespräch führte Annette Kissing für Satellite Office